Bearbeiter_innen: | IVAS Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und- systeme, Dresden Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden |
Fertigstellung: | September 2017 |
Der Verkehrsraum der Geschäftsstraße „Bahnhofstraße“ ist in einem verbesserungswürdigen Zustand. Der motorisierte Verkehr dominiert, der Rad- und Fußgängerverkehr sowie die Aufenthaltsqualität sind eingeschränkt. Auch stellt sich die Parkraumsituation nicht optimal dar, und die Barrierefreiheit ist nur eingeschränkt gegeben. Aufgrund dessen wurden im integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept, welches im Jahr 2015 unter Mitwirkung der Bürger_innen Lichtenrades erarbeitet wurde, Konzepte für die Entwicklung des Verkehrs und die Gestaltung der öffentlichen Räume entlang der Bahnhofstraße als Schlüsselmaßnahmen benannt. Mit dem Verkehrs- und Gestaltungskonzept werden nun die baulichen Veränderungen konzeptionell vorbereitet. Eingebettet ist der Planungsprozess in eine umfangreiche Beteiligung aller Akteur_innen. Ziel ist ein Verkehrsentwicklungskonzept, welches alle Verkehrsteilnehmenden berücksichtigt und abgestimmte Lösungen hervorbringt.
Der Verkehrsraum Bahnhofstraße (Foto: Erik-Jan Ouwerkerk)
Mit umfangreichen Erhebungen in der Bahnhofstraße und der näheren Umgebung begannen im November 2016 die beauftragten Büros IVAS und Rehwaldt Landschaftsarchitekten die Arbeiten am Verkehrs- und Gestaltungskonzept. Im ersten Schritt sind dazu Analysen des Kfz-, Rad- und Fußverkehrs sowie der Parkplatz-Situation vorgenommen worden. Auch die städtebauliche Situation wurde betrachtet.
Zum Einsatz kam auch videobasierte Zähltechnik, aus dem dieses Standfoto entnommen worden ist. Die schlechte Bildqualität ist durchaus gewollt: so werden die Anforderungen des Datenschutzes erfüllt (Bild: IVAS)
Im Januar 2017 wurde eine öffentliche Auftakt- und Informationsveranstaltung durchgeführt. Hier wurden den ca. 160 teilnehmenden Bürger_innen die ersten Zahlen, Daten und Fakten sowie Analyseergebnisse von den Planer_innen vorgestellt. Nach der Präsentation hatten die Teilnehmenden Zeit ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse für die Neugestaltung der Bahnhofstraße einzubringen. An verschiedene Ständen wurden der Fuß- und Radverkehr, das Stellplatzangebot, die Gestaltung der öffentlichen Räume, Barrierefreiheit sowie der öffentliche und der Kfz-Verkehr diskutiert. Die vielen Ideen und Bedarfe haben gezeigt, dass die Nutzungsansprüche der Bürger_innen sehr vielseitig sind, jedoch die Verkehrssicherheit der zu Fuß Gehenden und Radfahrenden, die Neuordnung der Parkflächen und die Schaffung attraktiver Aufenthaltsräume zentrale Anliegen sind.
Diskussionen im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Verkehrs- und Gestaltungskonzept
Im Februar 2017 wurden gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Verkehr des Gebietsgremiums verkehrsrelevante Leitlinien erabeitet, die Ziele für die verschiedenen Aspekte des Konzeptes umfassen und den Rahmen für die weitere Bearbeitung bildeten. Eine besondere Bedeutung kommt der Barrierefreiheit zu, weshalb eine Begehung der Bahnhofstraße zu dieser Thematik im März 2017 erfolgte. Unter Beteiligung des Beirats von und für Menschen mit Behinderung wurde auf Hindernisse und besondere Bedingungen in der Bahnhofstraße für Menschen mit eingeschränkter Mobilität aufmerksam gemacht, sodass diese in der Planung angemessen berücksichtigt werden können. Ebenfalls im März 2017 wurde mit dem Gebietsgremium eine Zukunftswerkstatt durchgeführt. In diesem Rahmen wurden gemeinsam mit den beauftragten Büros Maßnahmenideen und Variantenvorschläge entwickelt, um die formulierten Ziele zu erreichen. Eine Einbindung der Händler_innen erfolgte in Form einer Teilnahme am Treffen der Gewerbetreibenden im April 2017. Hier wurden erste Ideen disuktiert und weitere Anregungen aufgenommen.
Gemeinsame Entwicklung von Variantenvorschlägen bei der Zukunftswerkstatt
Die Varianten, die IVAS und Rehwaldt Landschaftsarchitekten ausgearbeitet haben, wurden der interessierten Öffentlichkeit bei der Szenarienwerkstatt anfang Mai 2017 im Ulrich-von-Hutten-Gymnasium vorgestellt. Etwa 100 Lichtenrader_innen fanden sich im Laufe des 05. Mai ein, um sich über die Variantenvorschläge zu informieren und diese zu diskutieren (eine Dokumentation der Szenarienwerkstatt und der Ergebnisse finden Sie hier). Neben verschiedenen Varianten von Querschnitten und Lageplänen wurden auch Vorschläge für die Gestaltung öffentlicher Räume thematisiert. Im Nachgang der Szenarienwerkstatt wurde die Variante A2 weiter ausgearbeitet und die Möglichkeit einer Einbahnhstraßenlösung für die Bahnhofstraße (mit Busverkehr in beide Richtungen) weiter geprüft.
Vertiefte Gestaltungsvorschläge für die öffentlichen Räume entlang der Bahnhofstraße wurden bei einem gemeinsamen Termin der Gewerbetreibenden, des Gebietsgremiums und Rehwaldt Landschaftsarchitekten im Juni 2017 erörtert.
Die zentralen Ergebnisse des Konzeptes wuden am 13.07.2017 öffentlich vorgestellt und diskutiert. Dazu fanden sich etwa 100 interessierte Lichtenrader_innen in der Aula des Ulrich-von-Hutten Gymnasiums ein. Die Präsentation finden Sie hier zum Download.
Folgende Termine sind durchgeführt worden. Bei bereits vergangenen Terminen finden Sie den entsprechenden Post verlinkt:
22.November 2016; 19:00 bis 19:30 Uhr | Vorstellung erster Ergebnisse der Analyse im Gebietsgremium |
25. Januar 2017; 18:00 bis 21:00 Uhr | Öffentliche Informationsveranstaltung zu Zahlen, Daten Fakten, ergänzt um eine Diskussion zu Zielen, Bedarfen und Wünschen |
22. Februar 2017 | Erarbeitung verkehrsrelevanter Leitlinien mit der AG Verkehr des Gebietsgremiums; Ziel: Erarbeitung eines abgestimmten Rahmens |
15. März 2017 | Begehung des Straßenraums mit besonders zu berücksichtigenden Personengruppen; Ziel: Kennenlernen der besonderen Bedingungen/ Herausforderungen von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen; unter Beteiligung des Beirats von und für Menschen mit Behinderung |
18. März 2017 | Zukunftswerkstatt mit dem Gebietsgremium; Ziel: gemeinsame Erarbeitung von Entwicklungsvarianten |
10. April 2017 | Teilnahme am Treffen der Gewerbetreibenden; Ziel: Kennenlernen der Interessen/ Wünsche/ Bedarfe der Händler_innen |
06. Mai 2017; 10:00 bis 15:00 Uhr | Öffentliche Szenarienwerkstatt mit der breiten Bürgerschaft; Ziel: Erörterung von Szenarien für eine künftige Entwicklung |
13. Juli 2017; 18:30 bis 21:00 Uhr | Öffentliche Präsentation des Verkehrs- und Gestaltungskonzeptes für die Bahnhofstraße |
Das fertige Konzept finden Sie hier zum Download.